Handschuhe

Herrenhandschuhe, Paar, Anfang 19. Jh., I-Taranto. D-Berlin, Museum für Naturkunde, Malakozoologische Sammlung, Doumenge 2000 (MS-Inventar 1) 

Originaletikette zu den Handschuhen

Handschuhe, Paar, Anfang 19. Jahrhundert, I-Taranto. D-Berlin, Museum für Naturkunde, Malakozoologische Sammlung, Inventar ZMB/Moll. 3823 (MS-Inventar 1)Muschelseide, glatt rechts gestrickt, 10 M/cm, L 22 cm, B 9,5 cm, rechter Handschuh an der Handaussenkante leicht beschädigt

Dieses Paar Handschuhe wurde 1859 im Hauptkatalog der Abteilung
Malakologie der Humboldt-Universität eingetragen. Das Originaletikett gibt Auskunft über dessen Geschichte: 3823 Zwei Steckmuscheln nebst einem Paar aus ihrem Bart verfertigten Handschuhen. Seiner Majestät dem Könige im Jahre 1822 von dem Bischof von Tarent zum Geschenk gemacht.

Friedrich Wilhelm III. (1770-1840), König von Preussen, besuchte 1822
Italien. Im November hielt er sich in Rom und Neapel auf. Erzbischof Giuseppe Capecelatro, der grosse Förderer der Muschelseideverarbeitung, war damals bereits 78 Jahre alt und lebte in Neapel. Offensichtlich war sein Haus immer noch ein Zentrum des Kulturlebens – möglich also, dass der König von Preussen auch dort zu Besuch war. Mehr darüber in Kapitel Historische Aspekte → Neuzeit → Giuseppe Capecelatro.

Ludwig Brühl erwähnt 1938 in seinem Buch über die Rohstoffe des Tierreichs diese Handschuhe: König Friedrich Wilhelm III. erhielt vom Bischof von Tarent ein Paar Handschuhe aus Muschelseide, die angeblich gut gegen Gicht und rheumatische Leiden sein sollten (Nemnich).